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Frankfurt, Sa 12.11.2011, 12:30
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 Aufruf zur
Alternative

 4 Thesen zum
Occupy-Impuls

 I. Was heißt »Mehr Demokratie für die Bürgergesellschaft«?

 II. Was heißt »bedarfsorientiertes Wirtschaften«?

Occupy - Diskurse - Antwort 1b

b. Näheres zum Begriff "Sozialer Organismus" bei Rudolf Steiner

1. Rudolf Steiner hat sich in der historischen Situation gegen Ende des I. Weltkriegs von Stuttgart aus mit der Idee eines dritten Weges als Alternative zu Kapitalismus und Kommunismus und mit der Begründung einer politischen Bewegung für „Freiheit, Demokratie und Sozialismus“ in die Revolutionsfolgen vom 9. November 1918 eingeschaltet [so in einem Vortag am 9. August 1919, GA 296; zitiert in Die Gesellschaft mit dem Antlitz des Menschen: Das wollte der Prager Frühling 1968“, S. 5f]. Er hat für diese Idee und Bewegung den Begriff „Dreigliederung des sozialen Organismus“ gewählt.

Im historischen Begründungszusammenhang seiner Initiative hat er in der im April 1919 publizierten Schrift „Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwenigkeiten der Gegenwart und Zukunft“ [GA 23] auch auf die Ideale „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ hingewiesen. Seit der 1848er Revolution hatte auch schon die deutsche Arbeiterbewegung diese Trias aufgegriffen und seit der Gründung des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins am 23. Mai [!] 1863 in Leipzig zierten die drei Ideale auch das Traditionsbanner der SPD [s. www.spd-rheinau.de]. Aus vielen anderen Parolen der Revolutionszeit am Ende des 18. Jahrhunderts wurde sie erst unter Napoleon III. zu der 1789er-Devise und steht seither als Signatur für die Französische Revolution schlechthin. Als ehemaliger Lehrer an der Berliner Arbeiterbildungsschule [1899-1905] war Steiner mit diesen Zusammenhängen vertraut.

2. Und er hat die Devise in einer bestimmten Weise in Verbindung gesetzt zu den drei „Funktionssystemen” des „sozialen Organismus”, wie er ihn begrifflich dachte: Er brachte die drei Ideale mit seinem eigenen „systemischen“ Gesellschaftsbegriff [= „sozialer Organismus“] dergestalt in Verbindung, dass er das Freiheitsideal dem „Geistesleben“, das Gleichheitsideal dem „Staats- oder Rechtsleben“ und das Brüderlichkeitsideal dem „Wirtschaftsleben“ zuordnete.

Das ist HS bekannt. Und weil sich das dann so griffig und schlagwortmäßig merken lässt, ist es bei allen Steiner Folgenden bis heute so hängen geblieben, als hätte die Trias schon 1789 die Rolle als Devise gespielt, als habe es sich dabei um „die Ideale der Französischen Revolution“ gehandelt [wie es sich selbst allem Trivialwissen über jenes Ereignis dogmatisch eingeprägt hat].

Der Aufruf macht sich nun auch seinen Reim drauf. Er bringt die Trias zusammen mit in den Quellen ebenfalls ungenannt bleibendem „systemtheoretischem“ Wissen aus der soziologischen Literatur des 20. Jahrhunderts [z. B. N. Luhmanns] und schlägt zudem noch den Bogen zum sog. „erweiterten Kunstbegriff von Joseph Beuys“, wieder ohne kundzutun, was nun dieser Begriff meine [in Antworten darauf hechteten sich auf der Ideenpool-Seite die ersten Beuys-Anhänger sogleich auf diesen Braten und fantasierten fröhlich weiter, ohne dass diese so mir nichts dir nichts dahinimprovisierten Schlagworte die Phänomene, um deren Erkennen in der Wirklichkeit es doch gehen muss, erhellen würden].

3.Weil es zu Steiners Zeit auch soziologische Theorien gab, deren Gesellschaftsverständnis in Analogie zum biologischen Organismus gedacht war [A. Schäffle u.a.], hat er sich einerseits mit seiner Begrifflichkeit davon abgrenzen müssen. Andererseits aber für das Verstehen seiner Position „wenigstens“, wie er schrieb, dem „Empfinden“ seiner Leser eine Stütze geben wollen, indem er verständnis-didaktisch [hermeneutisch] den Begriff des menschlichen Organismus im vergleichenden Sinn zwar aufrechterhielt – um zu sagen: Wie im menschlichen Organismus die drei „Funktionen“ Nerven-Sinnes-System [im Kopf zentralisiert], rhythmisches -System [Herz-Lunge in der Mitte] und Stoffwechsel-Gliedmaßen-System [im unteren Bereich] ihren Ort haben, so sei auch das soziale Ganze – in je „relativer Selbständigkeit“ – als Bedingung für das lebensgemäß-gesunde [funktionale] Zusammenwirken der sozialen Systeme „Staat“, „Wirtschaft“ und „Kultur- oder Geistesleben“„gegliedert“ zu denken. Aber er fügte hinzu, man müsse den sozialen Organismus aus seinem eigenen Wesen erkennen und begrifflich bestimmen.[1]

4. Zugleich begründete Steiner seinen Begriff der „Dreigliederung” aus einer „historischen Forderung“ [s. Vortrag vom 9. August 1919, GA 296, S. 16f], nämlich mit dem erreichten Stand der menschlichen Bewusstseinsentwicklung. Aus dieser ergibt sich dann die Bezugnahme auf Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit dergestalt, dass

der Freiheitsimpuls im Geistesleben mit der Neuzeit auftritt [Renaissance/Leonardo da Vinci, Reformation/Martin Luther, Naturwissenschaft/Galileo Galilei usw.] als Emanzipation des Individuums zunächst zur geistigen Selbstbestimmung [Erwachen des Individual-Pols im sozialen Organismus]. Dann

im zweiten Schritt in der Aufklärung des 18. Jahrhunderts [J. J. Rousseau, W.v.Humboldt u.a.] mit ihren politisch-rechtlichen Konsequenzen in der Französischen Revolution und den folgenden Revolutionen in Europa, durch Jahrzehnte hindurch für den Durchbruch des Gleichheitsimpulses im Rechtsleben gekämpft wird [Erwachen des Sozial-Pols im sozialen Organismus] und dieser Impuls in der Volkssouveränität mit der Konstituierung des “Gemeinwillens” [Grundprinzip der modernen Demokratie] durchgesetzt werden konnte.

Als dritter Schritt entwickelte sich durch die verstärkte Applikation der Naturwissenschaft im 19. Jahrhundert im Wirtschaftsleben [s. Eugen Löbl, Wirtschaft am Wendepunkt, Achberg 1975, www.impuls21.net/sozial-und-demokratiewissenschaftliche-texte] mehr und mehr die Arbeitsteilung. Sie antizipiert den Brüderlichkeits-Impuls der Gegenseitigkeit im Arbeiten für den Bedarf der ganzen Gemeinschaft mit globaler Perspektive praktisch. Aus ideologisch widersprüchlich ausgerichteten Interessen wurde dieser Impuls aber von Anfang an einerseits von den aufkommenden sozialistisch-proletarischen Bewegungen programmatisch gefordert, andererseits von der privatkapitalistisch-bürgerlich-liberal orientierten Bourgeoisie abgelehnt – und ist bis heute allenfalls als private Tugend anerkannt. In der Zeitgenossenschaft ist Brüderlichkeit bisher weder im Erkennen noch im Empfinden und Wollen als das den entwickelten „Produktionsverhältnissen” der Weltwirtschaft wesensgemäße, längst veranlagte systemische Funktionsprinzip bewusst geworden. Doch auch das Freiheits- und das Gleichheitsideal sind im Blick auf ihre systemische Reichweite und jeweilige gesellschaftlich-rechtliche Verwirklichung nach wie vor umstritten.

5. So ging Europa mit seinem US-amerikanischen „Anhang“ ins 20. Jahrhundert und landete schon in dessen 2. Jahrzehnt in der „Urkatastrophe“ des I. Weltkriegs, in dessen Endphase sich in Russland eine kommunistische Revolution [Lenin, Trotzki] durchsetzen konnte. Die gleichzeitigen Revolutionen in Mitteleuropa erreichten das zwar nicht, konnten aber immerhin die Monarchien stürzen und Demokratien etablieren. Die erhoffte, weltgeschichtlich fällige „Weltrevolution“ jedoch unterblieb.

In dieser Situation erschien auch Rudolf Steiner auf der Bühne der Zeitgeschichte mit der Idee eines dritten Weges, die er „Dreigliederung des sozialen Organismus“ nannte und, wie oben kurz angedeutet, „systemtheoretisch“ begründete. Politisch setzte er sich damit dafür ein, den sich abzeichnenden weltpolitischen System-Gegensatz Kapitalismus versus Kommunismus sich nicht verfestigen zu lassen.

6. Außer der bereits erwähnten Besonderheit der systembezogenen Zuordnung der drei Ideale aus dem Erbe der Französischen Revolution [2] ist für Steiners Idee das Entscheidende, dass jedes der drei Funktionssysteme im „sozialen Organismus“ seine Aufgaben in Verständigung mit den beiden jeweils anderen in einem Netzwerk dezentraler Selbstverwaltungsorgane eigenverantwortlich gestalten kann. 1917 denkt Steiner dieses System im Blick auf alle den Organismus zum Ganzen integrierenden Organe in einem „Senat“ zusammengeführt, dem auch die Gestaltung der monetären Prozesse obliegt [so in einem von ihm noch vor Kriegsende an die deutsche und die österreichische kaiserliche Regierung gerichteten Memorandum, das allerdings trotz guter Überbinger der Botschaft von beiden unbeantwortet blieb; s. Steiner GA 24, S.339ff; siehe auch www.ig-eurovision.net/pdf/rundbrief_2000-2001.pdf hier zitiert in FN3].

Wir wollen an dieser Stelle nicht weiter ins Einzelne gehen aber feststellen, dass man ohne all die angesprochenen Aspekte nicht wirklich verstehen kann, worum es – mit Steiner als verdeckter Karte – im Aufruf überhaupt geht, wenn von einer „funktionalen Differenzierung des Gesellschaftssystems im Sinne der Ideale der Französischen Revolution von 1789“ geschrieben ist.

Man muss erfahren, was bei Steiner die grundlegenden Zusammenhänge der Idee des sozialen Organismus sind, sonst ist es nicht möglich zu durchschauen, was der Aufruf mit seinen „systemtheoretischen” Andeutungen vorstellt. Die dem Kenner gekünstelt erscheinende Bemühtheit, kann den Eindruck erwecken, als stamme die Idee der „funktionalen Differenzierung des Gesellschaftssystems im Sinne der Ideale der Französischen Revolution von 1789“ der Quelle nach vom Verfasser des „Aufrufs”. Das ist jedenfalls keine solide volkspädagogische Aufklärung und entspricht auch nicht dem Gebot wissenschaftlicher Seriosität. Hinter beide Standards sollte auch eine zivilgesellschaftliche politische Initiative nicht zurückfallen.

Und bei Lesern, denen das alles bisher unbekannt ist, kann dergestalt in keinem Fall ein Verständnis für das entstehen, warum unser soziales Leben immer wieder von schwerwiegenden Problemen heimgesucht wird. Und es kann schon gar nicht zu einem Verständnis führen, wie wir Wege finden und eine Kraft bilden können, die Probleme zu lösen – was aber die Intention des Occupy-Impulses ist.

7. Sich auf Schlagwörter zu beschränken hilft sicher nicht weiter. Erst die Quellen nennen, aus denen geschöpft wird, diese dann in ihren Grundgedanken darstellen, dann die eigene Sicht der Dinge vorbringen und dann die Brücke zu Geistesverwandten und zur aktuellen Situation schlagen: das wären die Schritte echter sozialer Aufklärungsarbeit im Sinne des Beuysschen „erweiterten Kunstbegriffes” – wenn man sich schon auf ihn beruft [s. unten Ziff. d].

Wem es in der Occupy-Bewegung auch darum geht, sein eigenes Denken ins Spiel zu bringen – im Sinn des primären Postulats „occupy your head“ – , sollte alles, was oft wie aus der Hüfte geschossen in die Arena geworfen wird, sorgfältig auf seinen wirklichen Erkenntnis-Wert hin prüfen. Wir möchten mit unseren Einlassungen dazu beitragen, was uns aus der Kenntnis der Dinge möglich ist [z. B. kann man sich zum Verständnis des „erweiterten Kunstbegriffes“ bei Beuys vergegenwärtigen, was man auf der Seite www.wilfried-heidt.de/pdf/heidt-umstuelpung.pdf und in den einschlägigen Fragen zur Zusammenarbeit mit Beuys insgesamt darüber auf www.wilfried-heidt.de/beuys-heidt-zusammenarbeit findet; s. hier auch Abs. d.]

8. Im Sinn dieser Verpflichtung der Sache gegenüber werden wir unsere Antwort in weiteren Schritten entlang der Vorgaben des Aufrufs durchnehmen. Es gibt da vieles aufzuklären, verständlich zu machen.

Unser Ziel ist es, auch mit HS einen öffentlichen Diskurs über die Perspektive der Occupy-Bewegung zu führen, um – neben dem 1. Postulat: „occupy your heads“ – dann aus gemeinsamem Verständnis der aktuellen Herausforderungen im Sinn der weiteren drei Postulate „occupy your hearts, your hands and the whole social organism“ [s. hier Gerhard Schuster 15.11.2011 at 10:39 Reply zu Wilfried Heidt 13.11.2011 at 15:44 auf www.occupyfrankfurt.de/ideenpool] zu gemeinsamen systemtransformierenden [revolutionären] Taten kommen zu können.

Unsere Sicht der Aufgaben des Occupy-Impulses und die Möglichkeiten der Mit- und Zusammenarbeit, wie wir sie mit anderen aus erreichtem „Gewahrwerden der Idee in der Wirklichkeit“ als der „wahren Kommunion des Menschen“ [Steiner] teilen, können Interessierte für das einschlägig Relevante auf der vorliegenden Seite finden [s. Menü auf der linken Seite].

Die Initiative NEUE SOZIALE ARCHITEKTUR hat ihre Wurzeln selbst in der Tradition des Dreigliederungs-Impulses und ist in methodologischer Hinsicht geisteswissenschaftlich-goetheanistisch orientiert. Daraus folgt für diese europäisch aufgestellte Arbeitsgemeinschaft, dass sie bestrebt ist, nicht in konservativ-orthodoxen oder dogmatischen Positionen, wo immer ihr Ursprunge sein mag,  zu verharren.

 

Zum Abschnitt c. der Antwort ›››

 

Initiative NEUE SOZIALE ARCHITEKTUR
im Staat, in der Wirtschaft, im Finanzwesen und
in den Lebensformen der Kultur


[1] In „Die Kernpunkte der sozialen Frage ...", 1919: „Es ist nun, seit Schäffle sein Buch geschrieben hat über den Bau des sozialen Organismus, versucht worden, Ana­logien aufzusuchen zwischen der Organisation eines Naturwesens - sagen wir, der Organisation des Menschen - und der menschlichen Gesellschaft als solcher. Man hat feststellen wollen, was im sozialen Organismus die Zelle ist, was Zellengefüge sind, was Gewebe sind und so weiter! Noch vor kurzem ist ja ein Buch erschienen von Meray, «Weltmutation», in dem gewisse naturwissenschaftliche Tatsachen und naturwissenschaftliche Gesetze einfach übertragen wer­den auf - wie man meint - den menschlichen Gesellschafts­organismus. Mit all diesen Dingen, mit all diesen Analogie-­Spielereien hat dasjenige, was hier gemeint ist, absolut nichts zu tun. Und wer meint, auch in diesen Betrachtungen werde ein solches Analogienspiel zwischen dem natürlichen Organismus und dem gesellschaftlichen getrieben, der wird dadurch nur beweisen, daß er nicht in den Geist des hier Gemeinten eingedrungen ist. Denn nicht wird hier ange­strebt, irgendeine für naturwissenschaftliche Tatsachen passende Wahrheit herüber zu verpflanzen auf den sozialen Organismus; sondern das völlig andere, daß das menschliche Denken, das menschliche Empfinden lerne, das Lebensmögliche an der Betrachtung des naturgemäßen Organismus zu empfinden und dann diese Empfindungsweise anwenden könne auf den sozialen Organismus. Wenn man einfach das, was man glaubt gelernt zu haben am natürlichen Organis­mus, überträgt auf den sozialen Organismus, wie es oft geschieht, so zeigt man damit nur, daß man sich nicht die Fähigkeiten aneignen will, den sozialen Organismus ebenso selbständig, ebenso für sich zu betrachten, nach dessen eigenen Gesetzen zu forschen, wie man dies nötig hat für das Verständnis des natürlichen Organismus. Indem Augen­blicke, wo man wirklich sich objektiv, wie sich der Naturforscher gegenüberstellt dem natürlichen Organismus, dem sozialen Organismus in seiner Selbständigkeit gegenüberstellt, um dessen eigene Gesetze zu empfinden, in diesem Augenblicke hört gegenüber dem Ernst der Betrachtung jedes Analogiespiel auf.
Man könnte auch denken, der hier gegebenen Darstellung liege der Glaube zugrunde, der soziale Organismus solle von einer grauen, der Naturwissenschaft nachgebildeten Theorie aus «aufgebaut» werden. Das aber liegt dem, wovon hier gesprochen wird, so ferne wie nur möglich. Auf ganz anderes soll hingedeutet werden. Die gegenwärtige geschichtliche Menschheitskrisis fordert, daß gewisse Emp­findungen entstehen in jedem einzelnen Menschen, daß die Anregung zu diesen Empfindungen von dem Erziehungs­- und Schulsystem so gegeben werde, wie diejenige zur Erlernung der vier Rechnungsarten. Was bisher ohne die bewußte Aufnahme in das menschliche Seelenleben die alten Formen des sozialen Organismus ergeben hat, das wird in der Zukunft nicht mehr wirksam sein. Es gehört zu den Entwickelungsimpulsen, die von der Gegenwart an neu in das Menschenleben eintreten wollen, daß die angedeu­teten Empfindungen von dem einzelnen Menschen so gefor­dert werden, wie seit langem eine gewisse Schulbildung gefordert wird. Daß man gesund empfinden lernen müsse, wie die Kräfte des sozialen Organismus wirken sollen, damit dieser lebensfähig sich erweist, das wird, von der Gegenwart an, von dem Menschen gefordert. Man wird sich ein Gefühl davon aneignen müssen, daß es ungesund, antisozial ist, nicht sich mit solchen Empfindungen in diesen Organismus hineinstellen zu wollen.“ [a. a. O. GA 23, 1961 S. 59ff]

 

[2] In wörtlicher Übereinstimmung mit Steiner [s. Vortrag vom 9. August 1919, zitiert auf S. 5f in der unten angegebenen Publikation] aber ohne Kenntnis seines Wirkens hat ein halbes Jahrhundert später auch der „Prager Frühling“ 1968 mit der Trias „Freiheit, Demokratie und Sozialismus“ die orientierenden Prinzipien für eine „anthropokratische Gesellschaft“ [Eugen Löbl, in „Wirtschaft am Wendepunkt“, Achberg 1975] formuliert [s. www.wilfried-heidt.de/pdf/prager-heft_ebook.pdf].

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